ARBEIT und die Kraft von WORTEN
Arbeit, das Wort kommt aus dem Mittelhochdeutschen „arebeit“ und steht für Beschwernis, Leiden und Mühe. Eine Verwandtschaft mit dem altkirchen slawischen „rabota“, das für Mühsal und Sklaverei steht, ist wahrscheinlich. Das Wort„roboten“ leitet sich daraus ab.
In fast allen Kultursprachen hat Arbeit zwei oder mehrBezeichnungen. Die alten Griechen hatten den Begriff Poietik oder das Verb poiein für das Schaffen und Gestalten und den Wortstamm Ergon, für etwas das durch Arbeit geschaffen wurde, für das Werk. Im Lateinischen kennen wir das Wort laborare für die harte, körperliche Arbeit und den Begriff facere für das Schaffen. Im Englischen sind es die Begriffe Labour und Work, die grundlegend unterschiedliche Bedeutung haben.
Im Deutschen haben wir einen Begriff „Arbeit“, der für Last und Lust steht, für Verausgabung und Verwirklichung.
Das Wort Büro verdanken wir dem Wollstoff „burra“, mit dem die Schreibpulte der Mönche in Klöstern überzogen waren.
Und der englische Begriff Office hat seinen Ursprung im Italienischen. Die wirtschaftlich und politisch höchst erfolgreichen Medicis brauchten Mitarbeiter und Struktur für die Verwaltung und Vermehrung ihresVermögens. Dafür ließen sie in Florenz die Uffizien bauen, die heute eine der größten Kunstsammlungen der Welt beherbergen. Aus dem Wort Uffizien – also aus dem Verwaltungsgebäude des öffentlichen Dienstes der Renaissance – leitet sich der Begriff Office ab.
Warum mir das wichtig scheint? Weil ein Stück von Herkunft und ursprünglicher Bedeutung von Worten auch in der heutigen Anwendung vorhanden bleibt und weil mir ein bewusster Umgang mit Sprache ein großes Anliegen ist.